Reviews
"We Never Said Good-Bye" ist eine echte Underground-Perle. Neben wirklich stark komponierten Songs ist ...
...zwischen britischem Neo Prog und nordamerikanischen AOR. Und das ist bei Weitem nicht das einzig Faszinierende...
Vom düster krachenden Rocker bis zum epischen Longtrack, von der zarten Piano-Ballade zum witzigen Bandito-Tango; die Platte macht einfach Spass.
... euphorischen Momente sorgen auf der nach oben offenen Harmonieskala für erhebliche Ausschläge.
...eine Mixtur aus komplexen Rockstücken, ergreifenden Balladen und frenetischen Stadionhymnen...
....vom bombastischen Rocksong bis zur reduzierten Piano-Ballade, mal mehr, mal weniger virtuose Instrumentalpassagen...
Hörproben
Track | Snippet | Dauer | Songwriter | Lyrics |
master of strings |
05:31 | Thomas Wenzel, Scott Balaban | Scott Balaban | |
time will come to your rescue |
09:30 | Dierk Neldner, Thomas Wenzel, Scott Balaban, Lothar Hermann | Scott Balaban | |
the long dark road |
04:52 | Thomas Wenzel, Scott Balaban | Scott Balaban | |
where when and why |
06:30 | Lothar Hermann, Dierk Neldner, Thomas Wenzel, Scott Balaban | Scott Balaban | |
until the morning comes |
04:35 | Scott Balaban | Scott Balaban | |
rocket man |
03:28 | Scott Balaban, Lothar Hermann | Scott Balaban | |
slipping away |
06:13 | Thomas Wenzel, Scott Balaban | Scott Balaban | |
karma machine |
05:47 | Thomas Wenzel, Lothar Hermann, Gerry Boiciuc, Dierk Neldner | Scott Balaban | |
tango mortale |
07:02 | Thomas Wenzel, Scott Balaban, Lothar Hermann | Scott Balaban | |
should have known better |
04:40 | Thomas Wenzel, Scott Balaban | Scott Balaban | |
dance of duty |
05:42 | Thomas Wenzel | Scott Balaban auf Basis eines deutschen Textes von Gisi Hermann |
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the great metronome |
07:27 | Dierk Neldner, Thomas Wenzel, Scott Balaban, Lothar Hermann | Scott Balaban |
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Lyrics
Manchmal habe ich das Gefühl, dass es einen Drahtzieher hinter all den bösen Dingen auf unserer Welt gibt. Der dünne, schmierige Berater der in das Ohr des jungen Königs flüstert. Der gewiefte Verschwörer, der ganz bewusst, die falsche Fakten schafft um sie aufzudecken und ungehalten darauf zu reagieren. Der religiöse Fanatiker, der mit den tiefsten Ängsten und Glaubenssätzen seiner Mitmenschen spielt. Eine wahrhaft krakenähnliche Kraft, deren einziges Ziel es ist, Chaos anzurichten, das Gift zu streuen und das Schlechteste bei jedem in den Vordergrund zu stellen. Und manchmal fühlt es sich so an als ob er die Oberhand gewonnen hat. Während er die Meute hochpeitscht und sich an ihrer Gewaltbereitschaft erfreut. Und irgendwo in der Dunkelheit lacht... |
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I’m the crime without a trail |
Dieser fast zehnminütige Song wurde einst mit der Unterstützung des Schlagzeugers einer berühmten Rock Band auf sieben Minuten gekürzt. Extra eingeflogen! Sein Ziel war die Essenz des Liedes heraus zu destilliere, etwas Radiotaugliches, Verkaufbares herzustellen. Rückblickend kann man sagen, wir haben versucht etwas zu richten, das gar nicht kaputt war. Kürzer ist nicht immer besser. Manchmal muss man einfach die gesamte Geschichte erzählen damit sie einen Sinn ergibt… |
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In a world made of stone Digging deep, trying to get through to what you heart believes When there’s no hope in sight When there’s no love in sight |
Wie weit kann man gehen, um eine Beziehung zu retten bevor man sich selbst aufgibt? Wann hört man auf, auf allen Vieren zu kriechen, hebt seinen Kopf, spürt die Wärme der Sonne auf dem Gesicht und fängt an, weiter zu gehen? Man macht sich etwas vor, in dem man denkt, es sei tapfer es so zu machen. Weiter zu kämpfen, während es genau das Gegenteil ist. Es ist einfach nur masochistisch. Also, wie weit bist du bereit zu gehen? An welchem Punkt hast du einfach genug? | |
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I'm sick and tired of looking in from the outside I have run and made for the hills But now I hide and hope it passes by I'm sick and tired of bleeding out from the inside I'm sick and tired of looking in from the outside I have dug and hid in the hole I'll burn down the gates of love But now I hide and hope it passes by I'm sick and tired of bleeding out from the inside I'm sick and tired of looking in from the outside My dreams, my heart, my hopes I've knelt with the beggars But now I hide and hope it passes by I'm sick and tired of bleeding out from the inside I'm sick and tired of looking in from the outside |
Vor einiger Zeit, steckte ein guter Freund in einer wirklich lieblosen Beziehung. Das größte Problem daran war, er besaß ein wirklich großes Herz. Er schien sich in jede freundliche Frau zu verlieben, die ihm begegnete. Eine traurige, tragische Situation folgte der nächsten. Es war nur eine Frage der Zeit bis die nächste seinen Weg kreuzen würden. Anstatt innezuhalten und seine Lebenssituation zu ändern, machte eher unverändert weiter. Und damit konnte man als Freund darauf warten, wo und wann die nächste Krise zuschlagen würde. Dabei war die einzige richtige Frage warum. Warum passierte ihm das immer und immer wieder…. | |
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And so the drops of rain that fall (I fell in love) When the heart is dying, you always ask the question why And so the drops of rain that fell |
Ich war schon immer der Meinung, dass ein gebrochenes Herz bei Nacht noch viel schwerer wiegt. In Wahrheit, irgendwo zwischen Mitternacht und 3:00 Uhr früh. Im Vergleich dazu ist es geradezu ein Leichtes den Tag zu überstehen. Die Arbeit, die täglichen Routinen, alles was so zu erledigen ist. So viel Ablenkung. Aber nachts, wenn sich alles ruhig wird, wenn das Telefon nicht mehr klingelt, wenn es nur Mist im Fernsehen gibt, da schlägt es so richtig zu. Die volle Wucht einer verlorenen Liebe. Der Seelenverwandte, tragisch entfernt. Es überrollt dich wie ein Lastwagen. Und alles was du tun kannst, ist zu warten bis die Sonne wieder aufgeht - bis der nächste Tag anbricht… |
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Spend the day mending The day grows longer Watching and waiting Until the morning comes Remember when I saw you My sweet angel Watching and waiting, Until the morning comes Baptized by your love Until the morning comes |
Große Träume nehmen oft die unwahrscheinlichsten Formen und Größen an. Kleine Mädchen, die davon träumen, wegweisende Wissenschaftler zu werden. Kleine, schüchterne Jungs, die wenn sie groß sind, zu den Sternen fliegen wollen. Und da hin zu gehen, wohin sich noch keiner getraut hat. Mit welchem Recht lachen wir sie aus? Dabei könnten Sie die nächste Marie Curie oder Neal Armstrong sein. |
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He was a small kid |
Fast alle Beziehungen kommen irgendwann an diesen gewissen Punkt. Früher oder später. Der Punkt an dem nachdem man eine lange Zeit zusammen war die tägliche Routine die Leidenschaft ersetzt. Und nach einer Weile verwandelt sich das warme Gefühl, dass allem früher einen Sinn der Zusammengehörigkeit verliehen hat unbemerkt in eine taube Distanz. Eine Sache, die früher allem eine tiefere Bedeutung gegeben hat wird für selbstverständlich gehalten. Und wird bedeutungslos und hohl. Man versucht etwas festzuhalten aber es ist als ob der Wind es genau außerhalb der Reichweite hält. Wie zieht man diesen besonderen Menschen zurück und stellt die Verbindung wieder her? Wie kannst du dir sicher sein, dass du das überhaupt willst? Gibt es eine bestimmte Distanz, die einmal erreicht, nie wieder überbrückt werden kann? Oder kann die Liebe tatsächlich alles besiegen? |
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So many nights I wake before the dawn I feel you slipping away, out to the ocean I never had something that felt so strong Staring out into the night (Hold on) When a love turns cold (Hold on) |
Warum Worte verschwenden wenn das melodische Spiel des Klaviers es besser auszudrücken vermag? Warum die Kraft verschwenden, um zu schreien wenn das Heulen der E-Gitarre es dich gleich fühlen lassen kann? Warum den Atem verschwenden, wenn die schiere Kraft des Basses und des Schlagzeugs schon mehr als genug sagt? | ||
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Ja, das Leben kann schon merkwürdig sein. Da glaubst du, gleich einen geradlinigen Rock Song zu schreiben und dann zaubert der Dierk ein Akkordeon-Riff auf dem Keyboard hervor. |
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Hey guys On weekend leave Sun was high We'll save you three Yeah, life is a tango Three years ago they stole us from our village They arrived It's plain to see Yeah, life is a tango Ey, muchachos, Banditos, Banditos so mean The sun is high in the sky and hot dust lies thick in the air as our three young men stand in the small town square. A hushed silence grows, as out of the shadows steps the town's champion, from head to shiny toe clad in brown leather. His face is like a hawk, his long brown hair pulled back in a furious ponytail. With eternal grace, he approaches. Click clack, as his boots echo in the hush. With one sharp finger he signals a girl to dance. The band begins to play and before their eyes they perform a ferocious tango. Spinning, twirling, turning in a mesmerizing dance, like none had ever seen before. One after another, our men take turns, but fail to match the uncanny speed and poise, falling beaten and miserable to their knees. With his final heartbeat of strength, the last of our samba teachers offers a wordless, desperate prayer for help, any kind of help, lest they all end in the dirt. And just then a wind strikes up. Dark clouds rush from behind the nearby hills and with a rumble the clouds open up and large drops of warm summer rain start to fall. The brown dancer shrieks in horror as the rain strikes his perfectly groomed hair. With terrified eyes and the creak of cheap wet leather he jumps back into the shadows. Not once looking back. Never to be seen again. High fives They don't see Yeah, life is a tango |
Es war 4:00 Uhr in der Früh und ich wurde plötzlich wach. Sie lief hin und her. Auf und ab, auf und ab. Und sie warf mir vor, ihren Eltern irgendwas von ihrer Schwester erzählt zu haben. Was? Ich hatte ihre Eltern noch nie kennengelernt. Und auch noch nie mit ihnen gesprochen. |
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Could have known better |
Wo es einen gibt, der nimmt, da gibt es auch immer einen, der gibt. Für jeden Menschen der einen anderen ausnutzt, gibt es auch einen der zulässt, dass er ausgenutzt wird. Besonders in Beziehungen. Sei es zwischen Liebenden oder innerhalb einer Familie. Tatsache ist, in Familien kann sich so etwas oft viel schwieriger gestalten mit all dem Gepäck das jeder hat, mit der gemeinsamen Geschichte, den nicht eingehaltenen Versprechen, die Sachen die man als unverantwortlicher Heranwachsender getan hat und die Schuld auf der später herum geritten werden kann. Kodependenz schweisst Menschen zusammen während sie sie in Wahrheit auseinanderreißt. |
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Of icy steel my cage is made
It takes two to dance
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Da stand ich nun. Im Flur des riesigen Hi-End Studios, in das wir uns eingemietet hatten. Ich höre wie die Gitarrenaufnahmen voranschreiten. Große, mächtige Akkorde mit der Kraft von ganzen Armeen, die an Stadtmauer klopfen, werden auf Band gebannt (oder was auch immer man heutzutage anstatt Band verwendet). |
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Can you picture the child Have you ever made illusions real (real to me) My life has changed and so have I |
About us: long time ago...
Vor - sage und schreibe - 17 Jahren veröffentlichten AMON RA in Eigenregie ihr Debut "Precarious Balance", das zu einem hochgelobten Geheimtipp avancierte, weltweit in einschlägigen Rock-Magazinen gefeiert und Fans von Rush oder Dream Theater ebenso warm wie Verehrern von U2 oder dem frühen Elton John empfohlen wurde. Die Band war im Anschluss unterwegs auf Deutschland-Tournee mit SAGA und wurde für Einzelshows als Gast von Größen wie Jethro Tull gebucht. Das Nachfolgewerk ging jedoch trotz prominenter Produktionsunterstützung in einem Business-Debakel unter - ein Schicksal, das die Band mit so manch anderer teilt und das zum totalen Erliegen aller Live- und Studioaktivitäten führte.
"we never said good-bye." bemerkt die deutsch-amerikanische Formation allerdings heute selbstironisch zu ihrer Historie und präsentiert damit namensgebend und völlig überraschend doch noch das Folgealbum mit 12 Stücken, deren Basiskompositionen zum großen Teil aus der Zeit um das Jahr 2000 stammen, ergänzt aber auch um neuere Werke. Zur Vollendung der "Alten" und "Neuen" hat man sich still und heimlich und ganz entspannt die nötige Zeit im Studio von Drummer Lothar Hermann genommen und eine ebenso homogene wie abwechslungsreiche Scheibe geschaffen, für die man nach dem ersten Hördurchlauf gar keine Worte findet.
Mit Ausnahme des Wortes: "...nochmal!".
Es braucht nicht nur mehrmals die satten 73 Minuten akustischen Kopfkinos um die ganze Erhabenheit und gnadenlos unverschämte Brillanz dieses Albums zu erfassen, es stellt sich auch umgehend ein enormer Suchteffekt ein. So mancher wird sich latent diabolisch grinsend mit dem Verklingen des Outros von "The Great Metronome" fragen, was zum Geier das war, das ihm gerade in fast ausgeschöpfter CD-Kapazität seine musikalischen Synapsen lang gezogen, gründlich durchgeschüttelt und vollgestopft mit euphorisierten Neurotransmittern in die Eustachische Röhre zurückgeschnipst hat.
Vom düster krachenden Rocker über epische Prog-Werke und relaxte Piano-Balladen reicht das Spektrum bis zu ledzeppigem Retro-Rock, lässig geswingter Akustik-Selbstironie und nie gehörtem Tango(!)-Prog.
Jeder offene Musikfreund, der Härte genauso mag wie schmelzende Melodik und leicht irrwitzige Experimentierfreude wird sich fragen, in welchem Schatzkästchen er der Welt vorenthalten wurde, all die Jahre, dieser audiometrisch funkelnde Silbertaler.
Die Antwort ist so komplex wie das Album selbst...
Amon Ra 1999
Dieses Bild entstand auf der Tour mit SAGA 1999/2000. Die Tour war damals gleichzeitig der Höhepunkt des bis dahin schon 12-jährigen Daseins der Band und markierte gleichzeitig das Ende. Die Gründe seiner Zeit waren vielfältig. Eine bewusste Abschluss Show hat es nie gegeben und wir gaben niemals öffentlich Preis uns getrennt zu haben. In dieser „Endzeit“ entstand aber noch viel Songmatrial, das wir nun, 17 Jahre später mit dem passenden Titel „we never said good-bye“ unter die doch immer wieder nachfragenden zahlreichen Fans bringen dürfen.
(v.l.n.r. Gerry Boiciuc (Bass), Dierk Neldner (Keys), Thomas Wenzel (Guitars), Lothar Hermann (Drums), Scott Balaban (Vocals))
Lothar Hermann - Drums
Hallo liebe Fans und Besucher unserer kleinen großartigen Welt. Das was mit diesem Album entstand hat mich tief bewegt. Die intensive lange Arbeit an diesem Album hauptsächlich mit Scott Balaban und Thomas Wenzel war für mich eine wunderbare Reise voller Respekt, Begeisterung, Leidenschaft und Freundschaft. Wir haben das Album in meinem eigenen Studio (Nature Studios) produziert und diese Tatsache war für mich DAS Highlight in meiner langjährigen Arbeit als Sound-, Recording-, Mix- und Mastering Engineer im eignen Hause. Ich möchte mich für diese wunderbare kleine Ära bei Scott und Thomas aus tiefsten Herzen bedanken! Hey Ihr Beiden - This was great! :-)
Ein paar Worte zu mir: Genervt habe ich meine Eltern bereits mit 4 Jahren am Klavier beim Besuch von Freunden und Bekannten, so dass sie mir eine Akkordeon Ausbildung als „Klavieralternative“ geschaffen haben. Dies habe ich lange praktiziert, jedoch begann ich 12 Jahren einen Faible für Schlagzeug zu entwicklen, was einfach über all die Jahre mein Hauptinstrument blieb und mich nach Zugehörigkeit vieler Bands 1990 zu Amon Ra brachte. In frühen Jahren begann ich auch mit Gitarre und letztlich auch doch noch Klavier zu spielen, was mich in die wunderbare Position versetzte auch Songs schreiben zu können.
Das Elektrotechnik Studium und später die Arbeit als Manager schaffte mir die Möglichkeit mich noch mehr meiner Leidenschaft zu widmen und so habe ich nebenbei auch noch eine Ausbildung zum Audio Engineering vollzogen und so mein heutiges Studio gegründet. Die „Arbeit“ erfüllt mich auf ganzer Linie. Es ist riesig mit Menschen zu arbeiten und deren Gefühle und Gedanken in Musik auszudrücken. Deshalb passend zu dem Namen „Nature Studios“ der Slogan „Transfer Emotions….“ Herzlichen Dank für das Interesse an uns, an mir! Alles Gute - I will never say good-bye ;-)
Scott Balaban - Vocals
Es war wieder so weit, das unangefochtene Highlight meines Schuljahres, die Chorfreizeit. Mit den besten Freunden tagsüber stundenlang singen und nachts entsprechend feiern. Dieses Jahr stand "Jesus Christ Superstar" von Andrew Lloyd Webber an. Die erste Probe hat nicht gerade Begeisterung entfacht. In der Pause zog mich ein Freund ins Zimmer, und legte, mit den Worten "Das MUSST Du hören",die Originalaufnahme ein. Als sich dann Ian Gillan im Mittelteil von "Gethsemane" hochschraubte war es um mich geschehen. Das wollte ich auch machen!
Der nächste große Schritt war eines Abends während des Studiums. Eine einschlägige Musikerkneipe und ein Papieraushang zum Abreißen "Band sucht Sänger". Es folgte eine Listening-Session mit einem schier überwältigenden Opus (es war Illu-Vata) der Band Amon Ra. Mein Hang zum Musical ließ mich das Potential für große Melodien und längere, spannende Geschichten. Meine erste richtige Band.
Nach dem Studium ging es zurück nach München und ab in die Werbebranche. Wie sagt Mad Mens Don Draper so treffend, "Jede gute Anzeige erzählt eine Geschichte". Und sie weckt dabei Emotionen. Das scheint mein roter Faden im Leben zu sein.
Neben Amon Ra und Prog-Rock habe ich mich danach ausgetobt bei Pop-, Funk-, Soul- und Hard Rock-Bands. Das Leben ist zu kurz, um irgendwas aufgrund von Scheuklappen zu verpassen. Seit neuem schlägt mein Herz sogar für hochwertige New Country Music. Check this out Iron-Hand.com.
Thomas Wenzel- Guitars
Den Initialfunken hat in jungen Jahren ganz klar mein zehn Jahre älterer Cousin gezündet, wofür ich ihm noch heute dankbar bin. Musik, die mein damaliger Hero hörte, musste cool sein. Und tatsächlich ließ es mich völlig kalt, dass alle in der Schule zu Depeche Mode und den ganzen Spinnern der Neuen Deutschen Welle ausflippten - ich hing lieber ständig bei meinem großen Ersatzbruder rum und bekam auf Tonbändern Deep Purple, Led Zeppelin, Black Sabbath, Uriah Heep, The Sweet und weitere Seventies-Rocker um die Ohren gehauen. Grottenschlechte Kopien auf Kassetten, abgespielt auf supergrottenschlechten Kassettenradios aus DDR-Produktion vervollständigten die musikalische Hirnwäsche zuhause. Ritchie Blackmore war zu dieser Zeit mein milchstraßenweit unerreichter Gitarrengott.
Als meine Mutter mir im Alter von etwa zehn Jahren dann die erste Wanderklampfe zu Weihnachten schenkte, wurde ich selbstverständlich sofort einer von tausenden Einsteigern, die zuallererst das Smoke-On-The-Water-Riff auf der hohen E-Seite rauf und runter nudelten bis zur chronischen Ohrenblutung.
Auf dieser Hardrock-Basis baute alles auf und es dauerte lange, bis ich andere musikalische Einflüsse überhaupt an mich heranlassen konnte. Ich hörte nur, was von der Clique meines Cousins durch das Prädikat "hörbar" autorisiert war. Und das war fast ausschließlich Seventies-Hardrock.
Zwangsläufig änderte sich das mit dem Einstieg in meine erste Band. Bunt gemischte "Cover-Abende" wurden da zelebriert und das damals auch noch mit staatlich vorgeschriebenem Anteil an Ostblock-Musik...
Nach ein paar weiteren belanglosen musikalischen Stationen lernte ich Dierk Neldner kennen und die Ur-Besetzung von Amon Ra entstand. Mit dem Einstieg von Lothar Hermann umgaben mich im eigenen Bandgefüge mindestens zwei große Fans von Kansas, Rush, Dream Theater und Saga, die auch noch gute, kreative Musiker mit schöpferischem Tatendrang waren und die Sache nahm ihren Lauf... (siehe Bandinfo)
In den vielen Jahren nach der Tour und unseren vergeblichen Bemühungen um einen Label-Deal lag Amon Ra auf Eis und ich beschäftigte mich mit vielen Live-Aktivitäten von Blues über Southern Rock bis Classic Rock, sogar einer musikalisch begleiteten Comedy-Show bis zu Musicals. Auch einige Beiträge zu Studio-Alben von befreundeten Musikern konnte ich leisten. Die Nennung all dieser Bands und Projekte würde den Rahmen sprengen, konkret erwähnen möchte ich meine Teilnahme als Gitarrist bei zwei Musical-Casts. Bezeichnend ist zum einen, das es sich jeweils um "Jesus Christ Superstar" handelte - das Werk, das mich, ähnlich wie Scott, schon in ganz frühen Jahren nachhaltig schwer beeindruckt hatte. Zum anderen war es natürlich eben dieser Ian Gillan der Original-Version mit seiner erschütternd großartigen Gesangsrolle, der den Bezug zu Deep Purple herstellt. Zwischen 2009 und 2012 habe ich nämlich etwa 20 Konzerte mit einer Deep-Purple-Tribute-Band gespielt - und hier schloss sich der Kreis zur musikalischen Früherziehung meines Cousins.
Bei all dem jahrelangen bunten musikalischen Treiben kann ich eines aber totsicher sagen: es gibt nichts Besseres als mit ein paar klasse Typen wie Lothar und Scott an eigenem Songmaterial im Studio zu arbeiten. Ich bin verdammt Stolz auf dieses aktuelle und auch unser erstes Album und drohe hiermit mit diabolischem Vergnügen ein weiteres an... das in hoffentlich weniger als verdammten 17 Jahren erscheint!
Kontakt
Nature House Records
Lothar Hermann
Giechburgblick 7
96149 Hohengüßbach